Architektur und Designteams

Caramel Architekten

Mit jedem Projekt Neuland zu betreten, gehört zu den Ansprüchen des im Jahr 2001 von Günter Katherl, Martin Haller und Ulrich Aspetsberger gegründeten Büros Caramel.

Foto: Andreea Cebuc

Das Trio mit seinen aktuell zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat seit seiner Gründung im Jahr 2001 eine eindrucksvolle Anzahl von Bauten - vom Selbstbauprojekt bis hin zum Universitätsgebäude - realisiert und dabei nicht aufgehört durch unorthodoxe Herangehensweisen und schlaue Konzepte, markante Formen und ungewöhnliche Materialien zu überraschen. Respektlosigkeit gegenüber Konventionen aber unbedingter Respekt vor den Bedürfnissen der Benutzer, ausgeprägte Experimentierfreudigkeit und hohes persönliches wie politisches Engagement bilden weitere Merkmale eines aktiven bisweilen aktionistischen Architekturverständnisses, das vom Team auch in Publikationen, Vorträgen und Lehrveranstaltungen überzeugend propagiert wird.
Jüngstes Beispiel Caramel’scher Cleverness im Umgang mit Limitationen bildet das 2014 fertigstellte Haus Cj-5 in Wien, das bei minimaler Grundrissgröße Dank raffiniertem Raumprogramm und ausgetüftelten Details eine fünfmal höhere Nutzfläche erzielt als die Wohnbauten in der Umgebung. Kritik an den bestehenden Verhältnissen formulieren Caramel gerne in Form von überzeugenden Gegenbeispielen. Aufgrund der Tatkraft des Teams, der ausgeprägten sozialen Agenda und dem durchgängig innovativen Charakter ihrer Arbeiten wurden Caramel Architekten eingeladen, sich an „Orte für Menschen“ und der Architektur-Biennale 2016 zu beteiligen

www.caramel.at
EOOS

Das Designstudio EOOS wurde 1995 von den drei Partnern Martin Bergmann, Gernot Bohmann und Harald Gründl in Wien gestartet.

Foto: Elfie Semotan

Mit seinen aktuell rund 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem hochkarätigen, internationalen Kundenkreis zählt das 1995 gegründete Studio EOOS heute zu den produktivsten und profiliertesten Designteams in Europa. Charakteristisch für die Designsprache aber auch das Selbstverständnis von EOOS ist eine Recherche- und Entwurfsmethodik, die von den Designern als „Poetische Analyse“ bezeichnet und auf das gesamte Spektrum ihrer Aktivitäten - vom Produkt- und Möbeldesign über Raumgestaltungen bis zum Social Design - angewendet wird.
Wie schon der Name signalisiert, handelt es sich dabei um einen Ansatz, der stringente Analyse mit poetischer Imagination verbindet. Das Ergebnis sind reduziert gestaltete, höchst funktionale, technologisch innovative Produkte, die sich gleichzeitig in einer langen Kulturgeschichte verankert sehen, deren Essenz sie in Form und Gebrauch auch verkörpern.
Jüngstes Ergebnis der intensiven Auseinandersetzung von EOOS mit der kulturellen und sozialen Dimension von Design sowie mit neuen und nachhaltigen Technologien bildet die Entwicklung einer mobilen Toilette, die ohne Anschluss an das Wasser- und Kanalsystem betrieben und dadurch besonders gut in Entwicklungsländern eingesetzt werden kann.
Das von Harald Gründl initiierte „Institute of Design Research Vienna“ widmet sich seit 2008 ebenfalls speziell den sozialen und ökologischen Aspekten der Disziplin.
Projekte wie die „Blue Division Toilet“, aber auch die reflexive Designhaltung, die sich im Gesamtwerk manifestiert, bildeten die Basis für die Entscheidung, das Designteam EOOS zur Teilnahme an der Architektur-Biennale 2016 einzuladen, in diesem Rahmen eine konkrete Intervention für „Orte für Menschen“ zu entwickeln.

www.eoos.com

the next ENTERprise-architects

the next ENTERprise – architects wurde im Jahr 2000 von Marie-Therese Harnoncourt und Ernst J. Fuchs gegründet.

Foto: Christian Redtenbacher

Eine explizit experimentelle und forschende Haltung sowie die enge Koppelung von Theorie und Praxis, Architektur und Kunst sind Kennzeichen des Wiener Architekturbüros, das seit dem Jahr 2000 von Marie-Therese Harnoncourt und Ernst J. Fuchs betrieben wird. Der Körper und die Stadt bilden wichtige Untersuchungsfelder und Inspirationsquellen für die laufende Weiterentwicklung eines Ansatzes, der Architektur primär als Abenteuer der Raumeroberung begreift. Konsequenterweise verweigern sich die Gebäude, aber auch Ausstellungsgestaltungen und Installationen des aktuell sechsköpfigen Teams einer vorhersehbaren und eindeutigen Funktionslogik. Mit ihren komplexen räumlichen Dramaturgien, ihren spannenden Korrespondenzen zwischen Innen und Außen, Volumen und Leere und einer Fülle an überraschenden Details sind die Arbeiten von the next ENTERprise immer auch selbstbewusster Ausdruck von Architektur als eigenständige kulturelle Kraft.
Beim „Wolkenturm“, einem skulptural geformten Freiluftpavillon im Schlosspark in Grafenegg in Niederösterreich konnten the next ENTERprise das eigene performative Architekturverständnis auf einen Konzert- und Veranstaltungsraum anwenden und ihn zum Katalysator für synästhetische Erlebnisse zwischen Raum und Musik, Kunst und Natur machen. Die zahlreichen eigenen Experimente und laufenden Forschungen des Teams zu- für das Projekt „Orte für Menschen“- besonders relevanten Themen wie temporäre, flexible und multifunktionelle Architektur und Stadtbenutzung waren zentrale Gründe, the next ENTERprise – architects zur Teilnahme einzuladen.

www.thenextenterprise.at