Der österreichische Pavillon auf dem Gelände der Biennale in Venedig wurde 1934 errichtet. Den klaren, symmetrischen Bau, der bis heute als architektonische Sehenswürdigkeit unter den Pavillongebäuden gilt, beschreibt die zeitgenössische Presse als modern und zukunftsweisend.
Im Jahre 1912 präsentiert Josef Hoffmann erste Entwürfe für einen Pavillon in Venedig, welche jedoch nicht realisiert werden. In den 1920er Jahren wird das Projekt erneut aufgenommen, scheitert aber aus finanziellen Gründen und Österreich stellt weiterhin, wie schon seit 1895, im Hauptpavillon aus.
Die erste Ausstellungstätigkeit im österreichischen Pavillon ist nur von kurzer Dauer. 1934 und 1936 stellt Österreich im eigenen Pavillon aus. Nach dem „Anschluss“ an Deutschland im April 1938 werden österreichische Künstler_innen im deutschen Pavillon gezeigt. Der österreichische Pavillon, für Deutschland nutzlos geworden, steht nun zum Verkauf. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die die Biennale 1948 ihre Aktivitäten wieder aufnimmt, kehrt Österreich in seinen eigenen Pavillon zurück.
Durch mehrere architektonische Eingriffe wurde der Pavillon im Laufe der Zeit baulich verändert. Nachdem 1956 die beiden Rolltore am Eingang durch Glastüren ersetzt wurden, erfuhr der Pavillon 1984 anlässlich des 50. Jahrestages seiner Errichtung eine umfassende Restaurierung durch Hans Hollein. Dabei wurde besonders auf die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands von 1934 Wert gelegt.